Reallabor
Common Grounds in Bewegung generieren
Aus dem globalen Süden nach Berlin
Transformative Wissenschaft fördert die Generierung von Transformationswissen, dass auf gesellschaftliche Veränderungen ausgerichtet ist. Es steht damit im Gegensatz zu status-quo-förderndem Wissen, in der Annahme, dass Transformation unabdingbar ist, um zu nachhaltigeren Formen des Bewohnens dieses Planeten zu gelangen. Dies beinhaltet per Definition die Integration vielfältiger und auch anderer als wissenschaftlicher Wissensformen. Gleichzeitig wirft es die Frage auf, wie man dieses neue integrierte Wissen erhebt, wo, mit wem, wie man es sichtbar und erfahrbar, macht und wie man die gewonnenen Erkenntnisse weitergibt, um Veränderungen im größeren Maßstab anzuregen. Als Landschaftsarchitekten suchen wir nach Methoden im und mit dem Raum und mit den Materialitätendem Boden, mit denen wir arbeiten und gleichzeitigden vielen fragmentierten Stadtlandschaften, die globalen Herausforderungen ausgesetzt sind. Wir verstehen diese Landschaften als interaktive Räume, deren ineinander verwobene sozio-natürlichen Prozesse durch stimulierende Gestaltung zukunftsfähig gemacht werden können. Ziel dabei ist, die Qualität eines nachhaltigen urbanen Lebens zu erhöhen. In den letzten Jahren haben wir uns in verschiedenen transdisziplinären Kooperationen zusammengefunden, um an Orten extremer Fragmentierung im Globalen Süden, durch räumliche Ideen und Interventionen Veränderungen anzustoßen: in ausgewählten Stadtlandschaften in Rio de Janeiro (Brasilien), Buenos Aires (Argentinien) und Kigali (Ruanda), Die entstehenden methodischen Ansätze wurden mit unterschiedlichen Strategien erprobt, die Transformationspotenziale erzeugen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie integratives Wissen im Raum materialisierten und so Synergien zwischen Akteuren, Infrastrukturen und Naturprozessen für zukünftige Szenarien, Entwicklungen oder Praktiken verknüpften. Sie regen den Transfer in ausgewählte europäische Transformationsräume an, z.B. in Berlins Mitte, wo der Nordwesten Kreuzbergs als einer der am stärksten fragmentierten Bezirke der Metropole gilt. Integrative Methoden, die in unseren „Ausgangslandschaften“ des Globalen Südens entwickelt wurden, können einen Co-Transfer in die „Ziellandschaften“ des Globalen Nordens anregen, so dass während dieses Transfers gemeinsame Grundlagen geschaffen werden können, die sowohl auf der konkreten Ebene der ausgewählten Orte als auch auf der Ebene der transdisziplinären Methodik und der Wissensgenerierung miteinander verbunden sind. Drei Filme aus jeder unserer Ausgangslandschaften zeigen, wie eine Reihe von kollaborativ und interaktiv entwickelten Projekten räumliche und systemische Veränderungen vor Ort herbeigeführt wurden und die gleichzeitig dazu beitragen, Wissenslücken in der Methodik transdisziplinärer Forschung zu schließen.
»Erschaffen« bedeutet, sich in kollaborativen Forschungs- und räumlichen Gestaltungsprozessen zu engagieren.
»Common Grounds« bedeutet, integratives Wissen über verschiedene Akteure, Räume und Systeme als Wechselwirkungen von natürlichen Prozessen, von Menschen geschaffenen Infrastrukturen, wahrgenommenen Realitäten und imaginierten Zukünften zu generieren.
»Bewegung« bedeutet, Erkenntnisse zu gewinnen und gleichzeitig Lehren aus dem Globalen Süden in den Globalen Norden zu transferieren.
Thematische Zugänge:
#methodological approaches #co-transfer of transformation knowledge
Räumliche Zugänge:
#fragmented urban landscapes
Methodische Zugänge:
#building = collaborative design processes
#common grounds = integrative and interactive knowledge production
#on the move = cotransferring lessons from Global South to Global North
Kontakt:
TU Berlin (FG Landscape Architecture.Open Space Planning) – Prof. Undine Giseke, Dr. Kathrin Wieck + SLU Swedish University of Agricultural Sciences (Department of Landscape Architecture, Planning and Management) – Prof. Dr. Lisa Diedrich + UBA Universidad de Buenos Aires (Faculdad de Arquitectura Diseño e Urbanismo) – Prof. Dr. Flavio Janches
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